Einmal jährlich nehmen betroffene Eltern Abschied von ihren Sternenkindern. Dieser poetisch- metaphorischen Wortschöpfung liegt die Idee zugrunde, jene Kinder zu benennen, die den Himmel erreicht haben, noch bevor sie das Licht der Welt erblicken durften.
Am 30. Oktober hatten Eltern und Familienangehörige auf dem städtischen Friedhof in Aschersleben die Möglichkeit, sich von den stillgeborenen und nicht lebensfähigen Kindern der zurückliegenden Monate zu verabschieden.
Als Sternenkinder werden Kinder bezeichnet, die mit einem Gewicht von weniger als 500 Gramm vor, während oder nach der Geburt versterben. Diese Kinder sind nicht bestattungspflichtig, damit gibt das Projekt den Eltern die Möglichkeit ihr Kind zu würdig beerdigen. Im weiteren Sinne wird die Metapher Sternenkind von betroffenen Eltern auch für ein solches Kinder verwendet, das mit mehr als 500 Gramm Geburtsgewicht stirbt
Denn trotz aller medizinischen Fortschritte kommen leider nicht alle Babys gesund und lebendig zur Welt. Deshalb gehört es auch zur Arbeit von Hebamme Katrin Herrmann, von der Entbindungsstation des AMEOS Klinikums Aschersleben, und der Pfarrerin Anne Bremer, Abschiede zu begleiten und Halt zu geben.
„Wenn Eltern ihr Kind zu Grabe tragen müssen, ist das immer ein tragisches Ereignis. Besonders schwierig ist die Situation für Eltern von Sternenkindern. Viele Eltern fühlen sich mit ihrer Trauer allein, auch wenn sie es eigentlich nicht sind“, so Katrin Herrmann.
Aus diesem Grund wurde von Katrin Herrmann und der Pfarrerin Anne Bremer das Projekt „Sternenkinder“ ins Leben gerufen. Dank verschiedener Kooperationspartner, Sponsoren und Spendengeldern, kann das AMEOS Klinikum Aschersleben jedes Jahr eine kostenfreie Beisetzung für betroffene Familien ermöglichen.