Bei den Leitern des Darmkrebszentrums Bremerhaven-Wesermünde im AMEOS Klinikum Am Bürgerpark Bremerhaven steht die Prävention im Fokus. Dr. med. Frank P. Schulze, Chefarzt der Chirurgie, und Dr. med. Dietfried Scholz, Chefarzt der Inneren Medizin, betonen: Darmkrebsvorsorge ist extrem wichtig. Denn: „Im Vergleich zu anderen bösartigen Erkrankungen ist der Dickdarmkrebs oft heilbar. Entscheidend ist, dass er in einem frühen Stadium entdeckt wird“, erklärt Dr. Scholz. Und Dr. Schulze ergänzt: „Das Problem ist: Zeigen sich Symptome, ist der Darmkrebs in der Regel bereits vorangeschritten.“
Die häufi gste Vorstufe zu Darmkrebs sind Polypen: Die Zellen dieser zunächst gutartigen Schleimhautwucherungen haben eine hohe Neigung, sich im Laufe der Zeit in bösartige Tumore zu verwandeln.
Mögliche Anzeichen für Darmkrebs
- Müdigkeit/Abgeschlagenheit
- Blut im Stuhl, immer abklären
- Bauchschmerzen, Durchfall
„Die beste Früherkennungsmethode ist die Darmspiegelung. So stellen wir die Polypen rechtzeitig fest und können proaktiv handeln, bevor aus den Polypen dann bösartige Tumore werden“, sagt Dr. Scholz. Dass die Vorbereitungen für die Untersuchung nicht ganz angenehm sind, der Darm muss für die Untersuchung leer sein, ist den Medizinern bewusst. Trotzdem: „Unser Auto lassen wir auch vom TÜV überprüfen, damit nichts Schlimmes passiert. So ist es mit der Darmspiegelung auch“, vergleicht Dr. Schulze. Für die beiden Spezialisten ist diese Präventionsmaßnahme aufgrund ihrer Genauigkeit alternativlos. „Jeder Mann ab 50 Jahren und jede Frau ab 55 Jahren sollte regelmäßig bei einem niedergelassenen Gastroenterologen zur Darmspiegelung gehen“, appellieren die beiden Chefärzte deshalb sehr eindringlich.
So können Sie vorbeugen
- Rind- oder Schweinefleisch sowie Wurstwaren reduzieren (<500g/Woche)
- Sind gegrillte oder geröstete Speisen angebrannt? Die schwarzen Stellen erhalten krebserregende Stoffe, also nicht essen
- Ballaststoffreiche Ernährung
- Nicht rauchen
- Wenig Alkohol
- Aufs Körpergewicht achten
- Bewegung/Sport