Knie, Hüfte, Schulter: Wenn es in den Gelenken zwackt und die Schmerzen bald so groß sind, dass die Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird, leidet die Lebensqualität oftmals erheblich. Dennoch zögern viele Betroffene chirurgische Eingriffe am Gelenk häufig hinaus – oftmals aus Angst vor einem vermeintlich schwierigen operativen Eingriff. Doch Prof. Dr. Carl Haasper, Chefarzt der Klinik für Gelenkchirurgie und Leiter des Endoprothetikzentrums im AMEOS Klinikum Seepark Geestland, weiß, „dass Gelenk-Operationen gut planbare, vergleichsweise unkomplizierte und den Körper wenig belastende Eingriffe“ sind. Insofern ist Prof. Dr. Haasper häufig verwundert, „dass viele Menschen oftmals über Jahre Schmerzen ertragen oder Schmerzmittel nehmen, obwohl mit einem operativen Routineeingriff oftmals sehr viel Lebensqualität zurückgewonnen werden kann.“
Intakte Gelenkanteile erhalten
Ganz egal, ob der Gelenkschaden durch Verschleißerkrankungen, z.B. Arthrose, durch Unfälle, Sportverletzungen oder auch als Folge übermäßiger Sportaktivitäten entstanden ist: Eine OP kann in vielen Fällen hilfreich sein. Und die gute Nachricht ist: Meistens muss noch nicht einmal das komplette Gelenk ersetzt werden. Ziel ist es, die intakten Gelenkanteile weitestgehend zu erhalten und nur die beschädigten Strukturen durch Teil-Implantate für Knochen, Knorpel oder Bänder wie Kreuzbandplastiken zu erneuern. „In vielen Fällen können bereits mit kleinen Eingriffen sehr gute Ergebnisse erreicht werden“, sagt Prof. Dr. Haasper. „Es gibt eine sehr große Bandbreite an Implantaten und Verfahren. Wichtig ist, dass die Art des Implantats patientenindividuell ausgewählt wird.“
Prof. Dr. Haasper rät, eine notwendige Gelenk-Operation nicht auf die lange Bank zu schieben. „Viele Betroffene entwickeln aufgrund chronischer Schmerzen Schonhaltungen. Durch diese Haltungsfehler können weitreichende Folgeschäden, oft verbunden mit neuen Schmerzen, verursacht werden. Zudem wird der Schaden des ursächlich betroffenen Gelenks dadurch nicht behoben. Der Verschleiß geht weiter – nur langsamer.“ Im Zuge dessen erweitert sich schlimmstenfalls der Strukturschaden, sodass schlussendlich weniger körpereigene Anteile erhalten werden können, wenn es dann doch zur OP kommen sollte.
Minimalinvasiv und muskelschonend operieren
Im zertifizierten Endoprothetikzentrum des AMEOS Klinikums Seepark Geestland werden jedes Jahr Hunderte Operationen an Schulter, Knie, Hüfte, Ellenbogen und Sprunggelenk durchgeführt. Operiert wird nach modernsten Verfahren. Die Eingriffe erfolgen minimalinvasiv und mithilfe computergestützter Technik, muskel- und sehnenschonend, wodurch eine schnelle Heilung ermöglicht wird.
Eine Gelenk-OP an sich dauert in der Regel kaum 40 Minuten. Der Erfolg kann sich sogar meist unmittelbar nach der OP einstellen: Die ursächlichen Beschwerden und Schmerzen sind verschwunden, Physiotherapie und Reha sorgen für eine schnelle Wiederherstellung der Mobilität. „Wenn der Patient nach knapp einer Woche das Krankenhaus mit einem neuen Knie verlässt, kann er schon vorsichtig Treppensteigen.“
Entscheidungshilfe Gelenk-Operation
Um Folgeschäden zu vermeiden, sollten Sie Beschwerden ernst nehmen und diese nicht auf Dauer ignorierern. Sie sind sich unsicher ob und zu welchem Zeitpunkt eine Gelenk-Operation für Sie in Frage kommt? Wichtig ist zuallererst: Bevor Sie einer OP zustimmen, sollten Sie eine differenzierte Diagnostik durchführen lassen. Eventuell kann es sinnvoll sein, eine zweite Meinung einzuholen.
Steht die Diagnose und eine Operation als Therapie-Empfehlung fest, gilt:
- Warten Sie nicht zu lang: Am besten operieren, solange Sie wenige Begleiterkrankungen haben und ein hoher Anteil der körpereigenen Struktur erhalten ist.
- Rechtzeitig operieren, damit Sie den positiven Effekt ‒ die Wiederherstellung der Mobilität ‒ möglichst lange genießen können. Implantate halten heute 20 bis 25 Jahre.
- Eine OP, die Ihnen Ihre Mobilität und Lebensqualität zurückbringt, lohnt sich auch noch im hohen Alter.
Sollten Sie zu diesem Thema Fragen haben oder auf der Suche nach einem Spezialisten auf dem Gebiet des künstlichen Gelenkersatzes sein, steht Ihnen Prof. Dr. Haasper mit seinem Team des Endoprothetikzentrums gern für eine erste unverbindliche Kontaktanfrage zur Verfügung.