Brokkoli, Spargel, Bohnen oder Tomaten gefällig? Dann nichts wie auf den Teller damit, denn am 17. Juni ist „Iss-Dein-Gemüse-Tag“, der einer ausgewogenen Ernährungsweise mit viel Gemüse gewidmet ist. Und die spielt sowohl für gesunde Menschen eine große Rolle, um möglichst lange gesund zu bleiben, ist aber auch für Menschen mit einer Diabeteserkrankung ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden und die Entwicklung der Erkrankung.
Gemüse macht vielleicht schön, aber mit Sicherheit satt und hilft dabei, das Körpergewicht stabil zu halten oder sogar zu reduzieren. „Eine gemüsereiche Ernährung kann zu einem verminderten Risiko für eine Erkrankung an Diabetes Typ-2 beitragen“, erklärt Isolde Glandt, Diabetesberaterin am AMEOS Klinikum Bernburg. Außerdem benötige der Körper die Vitamine und Mineralstoffe aus Gemüse, um perfekt funktionieren zu können, so die Diabetesberaterin weiter. Aber sie weiß auch, dass die Zusammenstellung einer gesunden, ausgewogenen Ernährung für viele ein täglicher Balanceakt ist. „Das merken wir immer wieder in den Schulungen für Diabetespatient*innen. Der Trick besteht aber darin, Nahrungsmittel auszuwählen, die von Natur aus reich an Nährstoffen sind“, sagt Isolde Glandt, die aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung in der Diabetesberatung in der Inneren Klinik in Bernburg die Schwierigkeiten beim Thema gesund essen nur zu gut kennt.
Gerade Menschen mit Diabetes können mit einer gemüsereichen Ernährung ihren Blutzuckerspiegel niedrig halten und unerwünschte Schwankungen vermeiden. Aber auch hier steckt für Menschen mit Diabetes der Teufel im Detail – denn auch in manchen Gemüsearten, wie zum Beispiel Möhren oder Mais, steckt Zucker. „Hier gilt es vor allem auf einen niedrigen glykämischen Index zu achten. Der glykämische Index sagt aus, wie schnell die Kohlenhydrate eines Lebensmittels den Blutzuckerspiegel erhöhen, nachdem man es gegessen hat“, erläutert Isolde Glandt die Zusammenhänge. Je geringer der glykämische Index ist, desto langsamer steigt der Blutzuckerspiegel, umso besser für Menschen mit Diabetes.
Grundsätzlich sollte aber für alle die alte Regel „Fünf am Tag“ gelten. Das heißt drei Portionen Gemüse, zwei Portionen Obst. Denn die sekundären Pflanzenstoffe, die eigentlich Geschmacks-, Geruchs- und Farbstoffe sind, können Menschen vor Krebs, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. Und mit einem Glas Gemüsesaft, hat man bereits zwei Portionen geschafft.
Der „Iss-Dein-Gemüse-Tag“ ist vielleicht ein Anreiz, heute statt zu Keksen, Schokolade oder Gummibären zu greifen, mal Kohlrabi als Snack zu knabbern oder sich zu überlegen, regelmäßig einen Gemüsetag einzulegen.