Freudiges Gelächter dringt aus dem Gruppenraum der Klinik für Innere Medizin und Geriatrie am AMEOS Klinikum Staßfurt. Drei Patientinnen und zwei Angestellte des Klinikums haben sich unter strenger Einhaltung der Hygiene- und Schutzmaßnahmen gegen die Ansteckung mit dem Corona-Virus an einem großen Tisch versammelt und spielen ein Gesellschaftsspiel. Das neue Angebot im Bereich der Nachmittagsbetreuung kommt sichtlich gut an und sorgt für Abwechslung im Klinikalltag.
Jil Isabel Goldschmidt und Nino Hennicke sind gute sechs Jahrzehnte jünger als ihre Mitspielerinnen. Nino ist 17 und will im kommenden Jahr sein Abitur machen. Jil Isabel ist vier Jahre älter und will nächstes Jahr Sozialpädagogik studieren. Beide nutzen die Gelegenheit, etwas Geld zu verdienen, bevor sie im Berufsleben so richtig durchstarten. Doch wer die beiden in Aktion erlebt, begreift schnell: Ihre Tätigkeit im Klinikum ist nicht irgendein beliebiger Nebenjob. Ihr Umgang mit den Patienten ist von warmer Herzlichkeit und echtem Interesse geprägt. Sie schäkern mit den Patienten, erkundigen sich nach den Angehörigen, lesen aus der Tageszeitung vor und hören ihren Lebensgeschichten zu. Aufmerksamkeiten, die von den professionellen Pflegefachkräften im normalen Stationsablauf nur eingeschränkt geleistet werden können.
„Anfangs herrschte ein wenig Unsicherheit unter den Patienten, was denn da auf sie zukommt“, sagt Jil Isabel Goldschmidt über die ersten Nachmittagsangebote. Am einfachsten sei es, viel mit den Patienten zu reden, um das Eis zu brechen und den Kontakt persönlicher werden zu lassen. „Außerdem lernt man eine ganze Menge, wenn man mit den älteren Semestern ins Gespräch kommt“, ergänzt Nino Hennicke.
Neben Gesprächen über dies und das sowie den täglichen Gesellschaftsspielen gibt es auch weitere Angebote im Nachmittagsprogramm. „Es haben schon Kinonachmittage stattgefunden und auch einen Gitarrenspieler hatten wir hier schon“, berichtet Andrea Hennicke, Regionalverantwortliche für das Qualitätsmanagement der Region AMEOS Ost. Schon bald, mit dem Beginn der Adventszeit, wolle man auch noch Bastelangebote mit ins Nachmittagsprogramm aufnehmen. Die Abwechslung und der Spaß stehe bei allen Angeboten im Vordergrund, ergänzt Andrea Hennicke. „Wenn es zudem noch therapeutisch sinnvoll ist, umso besser“, sagt sie und lacht.