Koronare Herzerkrankungen führen die Liste der häufigsten Todesursachen schon lange an. Insbesondere der Herzinfarkt kommt in den Industrienationen häufig vor und stellt entgegen einiger Mythen nicht nur für Männer ein hohes Risiko dar.
In diesem Beitrag möchten wir Sie über die spezifischen Symptome von Frauen und Männern informieren und darlegen, wie Sie Ihr persönliches Herzinfarktrisiko senken können.
Häufigkeit von Herzinfarkten bei Männern höher als bei Frauen
Östrogene – die weiblichen Geschlechtshormone, haben einen schützenden Effekt in Bezug auf die Entstehung von koronaren Herzerkrankungen. Davon profitieren Frauen von Natur aus und erleiden dadurch in jungen Jahren seltener einen Herzinfarkt als Männer. Diesen Vorteil verlieren sie leider mit den Wechseljahren. Auch frühere hormonelle Veränderungen, wie zum Beispiel Bluthochdruck in der Schwangerschaft oder eine vorzeitige Menopause erhöhen schon das Risiko für die betroffenen Frauen. Generell lässt sich jedoch beobachten, dass Frauen im Gegensatz zu Männern erst im höheren Lebensalter Herzinfarkte erleiden.
Typische Symptome des Herzinfarkts
Gebückte Haltung, der Griff an die Brust bzw. zum Herzen: so stellen sich die meisten Menschen den Moment des Herzinfarkts vor. Dieser heftige, ausstrahlende Brustschmerz ist bei Männern mit einem Herzinfarkt stark ausgeprägt – Frauen hingegen berichten mehr von einem Engegefühl in der Brust und weiteren, eher unspezifischen Symptomen. Dazu gehören Atemnot, Übelkeit, Schmerzen im Rücken und Oberbauch, Schweißausbrüche. Diese Anzeichen lassen viele Frauen nicht an einen Herzinfarkt denken, weshalb sie deutlich später den Notruf wählen als Männer.
Bei solch einem Infarkt wird auf Grund eines Gefäßverschlusses der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. In der Folge beginnt er abzusterben. Diesen Prozess gilt es schnellstmöglich aufzuhalten. „Die sofortige Wiedereröffnung des verschlossenen Herzkranzgefäßes ist enorm wichtig. Je früher wir handeln können, desto weniger Herzmuskelgewebe stirbt ab.“, so Dr. Karl-Heinz Binias, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Kardiologie und internistische Intensivmedizin am AMEOS Klinikum Schönebeck.
Verhalten bei Herzinfarkt
Jede Minute zählt – daher ist es bei Herzerkrankungen überaus wichtig bei Verdacht sofort den Notruf zu wählen. Zögern Sie nicht die 112 zu wählen – hier ist unnötige Rücksicht fehl am Platz, schliesslich geht es um Ihre Gesundheit. Alternativ lassen Sie sich schnellstmöglich in eine sogenannte Chest Pain Unit (CPU) fahren – diese sind oftmals in kardiologischen Kliniken eingerichtet und für Notfallpatientinnen und –patienten da, die plötzlich auftretende Schmerzen in der Brust empfinden. Solche CPUs haben rund um die Uhr geöffnet und sind mit allem notwendigen medizinischen Gerät ausgestattet. Sie können sich auch direkt an ein Krankenhaus wenden, achten Sie unbedingt darauf, dass das Krankenhaus eine kardiologische Klinik hat – bestenfalls sogar ein Herzkatheterlabor. Eine Liste mit allen CPUs und Herzkatherlaboren der AMEOS Gruppe finden Sie hier. Wie eine Herzkatheteruntersuchung abläuft, können Sie sich hier in unserem Video ansehen.
Risikofaktoren für Herzerkrankungen
Wer sein eigenes Risiko, an einem Herzinfarkt oder einer Herzerkrankung zu erkranken, senken möchte, sollte die allgemeinen Hinweise für eine gesunde Lebensweise befolgen: viel Bewegung, gesunde Ernährung, wenig Alkohol, möglichst keine Suchtmittel. Denn damit bekämpft man die häufigsten Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck, hohe Blutfette oder hoher Blutzucker.
Autorin: Dagmar Wawrzyczek
Dr. Karl-Heinz Binias leitet seit 2013 die Klinik für Innere Medizin, Kardiologie und internistische Intensivmedizin am AMEOS Klinikum Schönebeck und hat das Leistungsspektrum kontinuierlich weiterentwickelt. Als Top-Mediziner und führender Experte für den Fachbereich Kardiologie war er 2021 auf der Focus-Liste der besten deutschen Ärztinnen und Ärzte. Ausschlaggebend für die herausragende Bewertung war neben seiner medizinischen Exzellenz vor allem das breite Behandlungsspektrum am AMEOS Klinikum Schönebeck. Dazu gehört, neben invasiven Untersuchungen am Herzen mittels Herzkatheter oder Eingriffen an den Herzkranzgefässen insbesondere die Implantation verschiedener Herzunterstützungs- und Schrittmachersysteme. Dr. Binias ist der erste Kardiologe in Sachsen-Anhalt, der mit dem Micra AV-System den weltweit kleinsten Zwei-Kammer-Schrittmacher implantiert hat.
In folgenden Einrichtungen der AMEOS Gruppe finden Sie eine Chest Pain Unit oder ein Herzkatheterlabor:
CPU:
AMEOS Klinikum St. Clemens Oberhausen
Herzkatheter:
AMEOS Klinikum Mitte Bremerhaven
AMEOS Klinikum St. Clemens Oberhausen