Dass Deutschland immer älter wird, ist kein Geheimnis mehr sondern eine Realität, die uns täglich begegnet und vor Herausforderungen stellt.  

Die Ursachen dieser Entwicklung sind bekannt und haben sich in den letzten Jahren immer deutlicher herauskristallisiert. Der demografische Wandel spielt eine entscheidende Rolle:

Geburtenrate, Sterberate, Migration – Die drei Faktoren beeinflussen die Bevölkerungsstruktur in Deutschland. Während  aktuell immer  weniger Kinder geboren werden, steigt die Lebenserwartung bedingt durch die medizinische und pharmalogische Weiterentwicklung an. Aufgrund dieser Entwicklung erhöht sich zwangsläufig sowohl das Durchschnittsalter der Bevölkerung als auch die Multimorbidität der Menschen im Alter. Diese unumgänglichen Folgen bedingen, dass die Anforderungen an Pflegefachkräfte steigen und  die Pflege von betagten Menschen qualitativ anspruchsvoller und umfangreicher werden wird.

In Kombination mit der zurückgehenden Geburtenrate und dem zunehmenden Fachkräftemangel scheint die Zukunft der professionellen Pflege auf den ersten Blick düster und wenig attraktiv. Experten sagen bis zum Jahr 2025 einen zusätzlichen  Bedarf von 200.000 Vollzeitkräften in der Altenpflege voraus.

Und was bleibt der Pflege nun übrig? Die Augen verschließen und hoffen, dass nichts passiert?

 

„Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel neu setzen.“

Pflegeprozessmanagement bei AMEOS Pflege Holstein

Um sich effektiv auf diese Zukunft und deren Herausforderungen wappnen und vorzubereiten zu können, muss  jede Einrichtung für sich eigene, neue Wege entwickeln.

Die AMEOS Pflegehäuser Holstein haben sich zu diesem Zwecke auf einen neuen, spannenden aber auch unbekannten Weg in der Pflege gemacht – Das Pflegeprozessmanagement. Ein komplett neues und innovatives Tätigkeitsfeld der Pflege, das es so bisher in Deutschland noch kaum gibt. Initiiert wurde das Projekt, um durch eine langfristige Neustrukturierung der Pflege eine Basis für die Prozessoptimierung und Professionalisierung der langzeitstationären Pflege zu schaffen. Des Weiteren sollen durch die Implementierung hochqualifizierte und akademisierte Mitarbeiter im Unternehmen individuell gefördert und gefordert werden, um eine hohe Qualität der individuellen Bewohnerversorgung trotzt aller Widrigkeiten des demografischen Wandels zu gewährleisten.

Pflege benötigt Professionalität und bedarfs- sowie leistungsgerechte Strukturen, die ein Ineinandergreifen der verschiedenen Akteure ermöglicht und somit die Attraktivität der Pflegeberufe fördert.

Aber was macht ein Pflegeprozessmanager nun konkret im Pflegealltag?

Der Pflegeprozessmanager koordiniert und steuert den Pflegeprozess eines pflegebedürftigen Menschen individuell von seiner Aufnahme bis hin zu seinem Lebensende.  Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass die geplante Pflege einerseits bedarfsgerecht und fortlaufend auf den Bewohner angepasst wird und anderseits mit der tatsächlich umgesetzten Pflege übereinstimmt. Mittels Pflegevisiten erfolgt im Rahmen einer Bewohnerbegutachtung in einer konkreten pflegerischen Versorgungssituation ein Soll-Ist-Abgleich. Im Anschluss wird die Plausibilität zur Dokumentation überprüft und gemeinsam mit der jeweiligen Bezugspflegekraft eruiert und ggf. aktualisiert. Dabei stehen sowohl das Einbringen von pflegewissenschaftlichen Impulsen als auch die Nutzung der vorhandenen Ressourcen im Fokus des Pflegeprozessmanagers.

Mit diesem Konzept soll das Ziel erreicht werden, auch zukünftig (wenn die Fachkraftquote deutlich unter 50% liegt) hochkomplexe pflegerische Situationen bedarfsgerecht zu erfassen und professionell zu begegnen. Es führt dabei zur einer nachhaltigen Entlastung und einer effektiven Unterstützung der Pflegefachkräfte bei der Planung und konkreten Umsetzung der Pflege ihrer Bewohner.  

Wie auch in der aktuellen Fachliteratur mehrfach thematisiert, steht die Pflege vor einem Wandel - Es muss eine Aufgabenneuverteilung erfolgen, um den Herausforderungen der Pflege zukünftig gewachsen zu sein – Das Pflegeprozessmanagement  bei AMEOS Pflege Holstein ist dabei ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Es werden die Segel neu gesetzt, um auf den aufkommenden Wind reagieren zu können.