„Fern bei den Sternen und doch so nah“. Mittwoch, 28. Oktober 2020 um 14.00 Uhr nehmen wir Abschied von den Sternenkindern auf dem städtischen Friedhof der Stadt Aschersleben. Beigesetzt werden alle stillgeborenen und nicht lebensfähigen Kinder des Jahres.

 

Die Entbindungsstation des AMEOS Klinikums Aschersleben möchte allen Familien mit einer Trauerfeier und Bestattung die Gelegenheit geben, gemeinsam Abschied zu nehmen. Bei einem anschließenden gemeinsamen Trauerspaziergang bieten Pfarrerin Anne Bremer und Mitarbeitende der Entbindungsstation ein persönliches Gespräch an, um den Familien Trost und Beistand zu geben. Das kann betroffenen Familien helfen, den frühen Verlust des mit viel Hoffnung erwarteten Kindes zu bewältigen.

 

Fehl- und Totgeburten umhüllt ein mysteriöses Schweigen, kaum jemand redet über die Sternenkinder. Es ist eines der Tabuthemen. Denn der Gedanke, dass Tod und Leben so nah beieinander liegen, ist für die betroffenen Familien kaum zu ertragen. Für sie sind die Kinder bereits zu einem Teil ihres Lebens geworden. Sie machten Pläne und die Kinder haben erste Spuren hinterlassen. Spuren hinterlässt auch der Verlust. Der Abschied braucht deshalb Zeit und einen Ort zum Trauern.

 

Auf dem Friedhof in Aschersleben ist so ein Ort entstanden. Hier kann jede Familie individuell trauern: Zusammen, allein oder bei einer Trauerfeier. Dank der Kooperationspartner -  der Friedhofsverwaltung der Stadt Aschersleben, dem Bestattungshaus Juliane Müller, dem Blumengeschäft Wolfgang Schmidt und Pfarrerin Anne Bremer – und zahlreicher Spenden, kann das AMEOS Klinikum Aschersleben jedes Jahr eine kostenfreie Beisetzung für betroffene Familien ermöglichen.

 

„Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten“. Diese Worte auf dem Stein des Sternenkindergrabes auf dem Friedhof in Aschersleben erklären eindrucksvoll, worum es bei den Sternenkindern geht: Um das Gedenken an stillgeborene Kinder, die zu früh und nicht lebensfähig mit einem Gewicht von weniger als 500 Gramm geboren wurden.