In der Behandlung von Knorpelschäden am Sprunggelenk bietet das AMEOS Klinikum Aschersleben jetzt ein neues Operationsverfahren an und ist damit das einzige Klinikum in Sachsen-Anhalt, das Eingriffe dieser Art ermöglicht. Dr. Enrico Kahl, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, implantierte am Donnerstag zwei Patienten die neue Teilprothese. Unterstützt wurde er dabei von dem niederländischen Prof. Dr. Niek van Dijk – einem Orthopädie-Spezialisten von Weltruhm, der unter anderem den Fußball-Nationalspieler Cristiano Ronaldo zu seinen Patienten zählen kann. Entwickelt und gefertigt wurde das Implantat von der schwedischen Firma Episurf.
Wichtige Behandlungslücke geschlossen
In der Vergangenheit musste das geschädigte Gelenk mit einer Vollprothese komplett ersetzt werden, erklärt Dr. Kahl. Durch das neue Verfahren ist es möglich, den künstlichen Gelenkersatz auf ein Minimum zu begrenzen und möglichst viel körpereigenes Material zu erhalten. Und für den Fall, dass die Verschleißerscheinungen sich fortsetzen, kann man später immer noch auf eine Vollprothese zurückgreifen. „Damit schließen wir eine wichtige Behandlungslücke, die besonders für Menschen mittleren Alters einen großen Unterschied macht“, so der Chefarzt weiter.
Der „Mick Jagger“ der Orthopädie
Nach etwa sechs Wochen Heilungsdauer ist das Gelenk wieder voll belastbar, sagt Stefanie Friedrichs von der Firma Episurf, die das Implantat entwickelt hat – selbst Hochleistungssport ist wieder möglich. Sie ist es auch gewesen, die den Kontakt zwischen Prof. van Dijk und Chefarzt Kahl hergestellt hat. „Ich kenne Dr. Kahl seit vielen Jahren und bin überzeugt von seinen Fähigkeiten“, sagt sie. Absolutes Vertrauen in den Operateur ist wichtig, denn schließlich ist dieser dafür verantwortlich, dass die Teilprothese passgenau eingesetzt wird. Prof. Niek van Dijk, der als Gastarzt die ersten zwei Operationen im AMEOS Klinikum begleitet hat, bezeichnet sie mit einem Lächeln als den „Mick Jagger“ der Orthopädie. Da wähle man schon sehr genau aus, an welches Klinikum man ihn einlade.