Das AMEOS Klinikum Osnabrück bietet auf einer neuen Station ein Behandlungskonzept für Menschen mit schwerer psychischer Belastung an. Menschen, die zum Beispiel körperliche oder sexuelle Gewalt, Katastrophen oder Unfälle erlebt haben, fühlen sich in der Folge oft psychisch schwer belastet. Sie leiden unter der sogenannten posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).
Insgesamt 21 Patienten werden in der neuen Abteilung von einem speziell ausgebildeten Team betreut. „Unsere Therapie ist auf Personen ausgerichtet, die dramatisch belastende Ereignisse erlebt haben“, erläutert Uwe Schwichtenberg, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und Leiter der neuen Abteilung PTBS. „Ebenso können Personen mit länger andauernden Traumatisierungen zum Beispiel als Folge häuslicher Gewalt oder sexuellen Missbrauchs an PTBS leiden.“
Nicht jeder, der eine extrem belastende Erfahrung in seinem Leben gemacht hat, leidet unter einer PTBS. Erst wenn bestimmte Symptome als Reaktion auf das Erlebte länger anhalten, ist eine stationäre Therapie unerlässlich. Dazu gehören wiederkehrende und aufdringliche Erinnerungen an das traumatische Ereignis, z.B. in Form von Bildern und Albträumen, das Gefühl, als passiere das Erlebte gerade jetzt. Auch Erinnerungslücken an das traumatische Ereignis, die Vermeidung von Orten, Gesprächen oder Dingen, die an das Trauma erinnern sowie eine erhöhte Anspannung und Schreckhaftigkeit können auf eine PTBS hinweisen und führen zu deutlichen Beeinträchtigungen im Alltag.
„Je früher eine PTBS als solche erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen, diese erfolgreich zu überwinden”, so Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Bernhard Croissant. Viele Menschen leiden an PTBS und der Bedarf an stationärer Behandlung in Osnabrück ist hoch. Das zwölfköpfige Team unter Uwe Schwichtenberg besteht aus Ärzten, psychologischen Psychotherapeuten, Gesundheits- und Krankenpflegern, Ergotherapeuten sowie Physiotherapeuten. Sie alle sind auf die Behandlung von Menschen mit Traumafolgestörungen spezialisiert.
„Unser Behandlungskonzept umfasst einen mehrphasigen Therapieprozess, der gemeinsam mit den Patienten individuell abgestimmt wird“ erläutert Schwichtenberg. Denn jeder Patient hat einen anderen Hintergrund, ein anderes Trauma erlebt.