Heinrich Stefan Noelkes Krimiheld Hero Dyk ist Osnabrücker durch und durch und ermittelt in der Hasestadt – meistens gemeinsam mit seiner Haushälterin Svetlana und seinem Freund, dem Polizisten Karl Heeger.
In „Tod an der Hase“ spielt auch das Gelände der Psychiatrie am Gertrudenberg eine große Rolle. Bei den Recherchen hat Noelke damals Dr. Uwe Kinzel – Chefarzt und stellvertretender Ärztlicher Direktor am AMEOS Klinikum Osnabrück - besucht und von ihm einen Einblick an das Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie erhalten.
Grund genug, den Autor mittlerweile zum zweiten Mal an den Schauplatz seines Krimis einzuladen und gemeinsam eine inszenierte Lesung stattfinden zu lassen. Dieses Mal im Rahmen des 150–Jährigen Jubiläumsjahres.
„Vor 150 Jahren ist nicht nur die Psychiatrie am Gertrudenberg gebaut worden, sondern auch der erste Kriminalroman als Buch erschienen“ leitete Gastgeber Uwe Kinzel den literarischen Abend ein und verwies damit auf den damals in England erschienen Roman „The Notting Hill Mystery“.
Noelke las aus seinen Romanen „Ossenwut“ und „Tod an der Hase“ – unterhaltsam mit Musik und passenden Toneinspielungen angereichert. Svetlana selbst kommt zu Wort, Stimmengemurmel und Tellergeklapper im „Cafe am Markt“ und der Glockenklang der Marienkirche machten aus der Lesung fast ein Hörspiel – zum Vergnügen des Publikums.
Im Anschluss sprach dann Oberärztin und Psychiaterin Magdalena Krettek mit dem Autor über die Psychologie seiner Figuren. „Gerda hat mich sehr überzeugt in ihrer Einsamkeit und Gebrochenheit“ leitet Krettek das Gespräch ein und spielt auf eine Romanfigur an, die als Patientin im Krankenhaus Hero Dyks Wege kreuzt. Die Frauenfiguren aus Noelkes Büchern stehen im Mittelpunkt des Gespräches: „Starke Frauen und schwache Männer sind die Kernfiguren meiner Krimis – Franziska ist meine Lieblingsfigur - Heros spanischstämmige Mutter, die alles im Griff und großen Einfluss auf Hero hat.“ gibt Noelke preis.
Auch die Wahrnehmung der Psychiatrie in der Öffentlichkeit ist Thema. „Ich habe bei meinem Besuch des Hauses mit Dr. Kinzel die Psychiatrie als offen und freundlich erlebt – und die Atmosphäre heller und schöner als so manches Hotel.“ erinnert sich Noelke. So beschreibt er es auch in „Ossenwut“. Krettek möchte gerne wissen, wie es mit Gerda weitergeht, die am Ende des Romans gesund entlassen wird. Vielleicht der Grundstein für einen weiteren Krimi mit Hero Dyk, mit Gerda und Franziska im Mittelpunkt.