Dienstpläne schreiben, die Visite begleiten und Patienten eigenständig versorgen – wie vielfältig die Aufgaben einer Stationsleitung sind, lernten 18 angehende Gesundheits- und Krankenpfleger im Rahmen eines Schulprojekts hautnah kennen. Unter den wachsamen Augen der examinierten Pflegekräfte übernahmen die Auszubildenden insgesamt vier Wochen lang eine Station im AMEOS Klinikum Am Bürgerpark Bremerhaven – mit großem Erfolg.
Der Startschuss für das Pilotprojekt des AMEOS Instituts West Bremerhaven-Geestland fiel im November 2016. Die Schülerinnen und Schüler kümmerten sich eigenständig um die Organisation, fragten Stationen, Ärzte und Pfleger an. Stationsleiterin Svenja Heuwinkel war sofort begeistert und willigte nach Rücksprache mit ihren Kollegen und den Chefärzten ein, das Projekt zu unterstützen. Eine Entscheidung, die sie nicht bereut: „Es war beachtlich zu sehen, wie schnell die Auszubildenden Fortschritte gemacht haben. Und auch wir als Anleitende hatten die Möglichkeit, uns und unsere Lehrmethoden kritisch zu hinterfragen.“
In insgesamt drei Schichten waren die Schülerinnen und Schüler rund um die Uhr im Einsatz, immer unter Aufsicht ihrer examinierten Kollegen. Diese hielten sich jedoch weitestgehend im Hintergrund, überprüften das Procedere und standen für Fragen zur Verfügung.
Eine besondere Herausforderung war die interdisziplinäre Belegung der Station: Sowohl Patienten mit chirurgischen als auch mit internistischen Erkrankungen werden dort gemeinsam betreut. Ein Zustand, der von den jungen Auszubildenden zwar ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit erforderte, jedoch einen umfassenden Einblick in den Stationsalltag vermittelte.
Auch für Kursleiterin Beate Wurmbach war das Projekt eine Premiere. Als Ansprechpartnerin und Bindeglied zwischen Pflege, Ärzten und Schülern war sie täglich auf Station anzutreffen, vermittelte in herausfordernden Situationen und beobachtete die individuellen Entwicklungen ihrer Schützlinge. Besonders im Hinblick auf die bevorstehenden Prüfungen zieht sie ein positives Fazit: „Alle Projektteilnehmer haben sich sehr erfreulich entwickelt, sowohl persönlich als auch fachlich. Vor der praktischen Prüfung hat nun niemand mehr Angst.“