Kommt es zu einer Minderdurchblutung der Gefäße, kann vielfach nur ein operativer Eingriff Linderung verschaffen. Das Anlegen eines Bypasses ist dabei die gängigste Methode. Die verschiedenen Möglichkeiten dieser Gefäßoperation stellte Dr. med. (Univ. Debrecen) Gábor Keresztury, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am AMEOS Klinikum St. Joseph Bremerhaven, im Rahmen des AMEOS Medizinforums vor.
Die Ursachen für eine verminderte Durchblutung der Gefäße können vielfältig sein. Neben Strangulationen und Gefäßverletzungen ist es insbesondere die Arteriosklerose, auch Arterienverkalkung genannt, die zu verengten Arterien führt. Ist die Verengung zu weit fortgeschritten, erfolgt die Aufdehnung der Arterie mittels Katheter, die operative Entfernung der Verkalkungen oder die Überbrückung des Verschlusses durch einen Bypass. Letzterer kann sowohl aus einer körpereigenen Vene als auch aus einer Kunststoffprothese bestehen. Sowohl Kunststoff- als auch venöse Bypässe haben unterschiedliche Vorteile. Während das Anlegen einer Prothese weniger Schnitte und einer kürzeren OP-Zeit bedarf, weisen Venenbypässe bessere Langzeitergebnisse auf. Welche Behandlungsmethode genutzt wird, hängt immer auch von der betreffenden Arterie ab. Bei Eingriffen an der Bauchschlagader wird immer eine Kunststoffprothese verwendet, wohingegen die Umleitung des Blutstroms bei Unterschenkel- und Fußarterien nur über einen venösen Bypass erfolgt. Zur operativen Behandlung von Verschlüssen der Becken- und Oberschenkelarterien stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die im Ermessen des Operateurs liegen.