Bremerhaven, 23.03.2016: Im Rahmen des Medizinforums „Schmerzen im Alter über 70 Jahren“ erklärte Dr. Rüdiger Thiesemann, Chefarzt des Zentrums für Altersmedizin im AMEOS Klinikum St. Joseph Bremerhaven, Interessierten und Betroffenen, wie Schmerzen im menschlichen Körper entstehen und mit welchen Methoden man Schmerzen bekämpfen oder sie zumindest lindern kann.
„Ich habe seit Jahren starke Schmerzen in den Knien. So richtig helfen, konnte mir bisher aber niemand“, erklärt die 81-jährige Marion Peters-Lehmann. Wie ihr geht es vielen älteren Menschen, die aufgrund des altersbedingten körperlichen Verschleißes unter Schmerzen in den Kniegelenken, den Handgelenken oder im Rücken leiden. Peters-Lehmann sowie viele weitere Interessierte haben sich daher am Mittwoch, 23. März, auf den Weg in das Klinikum St. Joseph gemacht, um sich von Dr. Rüdiger Thiesemann wertvolle und nützliche Tipps zur Schmerzbehandlung zu holen.
Körper, Seele und Geist - Den drei zentralen Elementen etwas Gutes tun
„Wenn Sie Schmerzen verändern wollen, müssen Sie drei zentralen Elementen etwas Gutes tun: Körper, Seele und Geist“, so der erfahrene Schmerztherapeut Dr. Thiesemann. Je länger Betroffene unter Schmerzen leiden, desto stärker vermischen sich körperliche und seelische Einflussfaktoren, weshalb bei der Schmerzbehandlung nicht mehr nur ausschließlich der Körper berücksichtigt werden sollte.
Der körperliche Schmerz ist je nach Ursache, Dauer und Intensität mit unterschiedlichen Methoden zu behandeln. Knieschmerzen kann mit der richtigen Bewegungstherapie entgegengewirkt werden. Auch die sogenannte TENS, die transkutane elektrische Nervenstimulation, kann Schmerzen in Gelenken und Muskeln lindern, da das Schmerzsignal vom Reizstrom „überschrieben“ wird.
Bei Depressionen, die mit starken, lang andauernden Schmerzen einhergehen und die Empfindung des physischen Schmerzes sogar verstärken können, helfen lichttherapeutische Maßnahmen oder Autogenes Training zur inneren Entspannung. Grundsätzlich rät Dr. Thiesemann zu viel Bewegung, gesunder Ernährung und ausreichend Schlaf, um die Regeneration der Nervenzellen voranzutreiben. „Wir zeigen älteren Schmerzpatienten vor allem, wie man sich wieder richtig bewegt. Bettruhe ist bei Schmerzen alles andere als förderlich, so der Chefarzt des Zentrums für Altersmedizin zum Abschluss seines Medizinforums. Die 80-jährige Anneliese Reinhardt resümiert zufrieden: „Ich habe heute viele nützliche Tipps und gute Ratschläge erhalten, die ich auf jeden Fall mit nach Hause nehmen werde.“