Schulterschmerzen gehören zu den häufigsten Gelenkbeschwerden. Nach Rücken- und Knieschmerzen sind sie die dritthäufigste Erkrankung des Bewegungs- und Halteapparats.
„In jedem Alter können wir unter Schulterschmerzen leiden. Rund 70 Prozent der Bevölkerung haben mindestens einmal in ihrem Leben mit solchen Beschwerden zu kämpfen“, so Mark Becker, leitender Oberarzt der Klinik für Gelenkschirurgie im AMEOS Klinikum Seepark Geestland. Die nicht-operative und operative Behandlung von Erkrankungen des Schultergelenkes und der Schulter-Nebengelenke ist ein Schwerpunkt der Klinik in Geestland.
Ein kompliziertes und empfindliches Gelenk
Die Schulter ist das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers und hat dies ihrer besonderen Bauweise zu verdanken. Sie besteht aus einem kugelartigen Gelenkkopf, der sich in einer kleinen Gelenkpfanne bewegt. Um trotz der großen Beweglichkeit Stabilität zu gewährleisten, arbeiten Gelenkkapsel, Bänder, Muskeln und Sehnen in einem komplexen Zusammenspiel miteinander. „Gerade diese Komplexität macht das Schultergelenk so verletzungsanfällig, was zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen führen kann“, so Becker.
Wenn solche Beschwerden auftreten, sollte zur Abklärung ein Orthopäde zu Rate gezogen werden. Eine ärztliche Untersuchung wird auch dann notwendig, wenn sich der Arm nicht mehr richtig bewegen lässt, wenn sich das Schultergelenk unstabil anfühlt, es anschwillt oder gerötet ist. Dies gilt auch für Taubheitsgefühle, Lähmungserscheinungen oder sehr starke Schmerzen.
Nicht immer sind die Beschwerden auf einen Sturz oder Unfall zurückzuführen. Die Ursachen für Schmerzen reichen von gewöhnlichen Verspannungen durch Über- oder Fehlbelastung sowie Zerrungen und Prellungen über Entzündungen der Schleimbeutel bis hin zu Kalkablagerungen auf den Sehnen oder Arthrose. Hinzu kommen außerdem Sportverletzungen. Beim Turnen, beim Kampfsport, aber auch bei bestimmten Ballsportarten wie Tennis, Handball oder Volleyball oder bei Wurfsportarten wird das Schultergelenk besonders strapaziert. Studien zu Folge leidet durchschnittlich ein Drittel dieser Sportler unter Schulterschmerzen.
Behandlungskonzept wird individuell abgestimmt
Doch egal, wo die Ursache liegt: „Nach ausführlicher Befragung und Untersuchung entwickeln wir für die Betroffenen ein individuelles nicht-operatives oder operatives Behandlungskonzept“, betont Becker. „Im Jahr führen wir in unserer Klinik rund 500 operative Behandlungen an der Schulter durch, an die sich jeweils eine intensive und individuelle stationäre Nachbehandlung anschließt.“
Eine operative Behandlung der Schulter lässt sich heute meist durch arthroskopische beziehungsweise minimal-invasive Operationstechniken durchführen. Allerdings kann nicht immer auf die Schlüssellochtechnik zurückgegriffen werden. In manchen Fällen ist eine offene Operation sinnvoll.
Betroffene können mit einer Krankenhauseinweisung ihres Haus- oder Facharztes einen Termin in der Klinik vereinbaren.