AMEOS Gruppe

Buchvorstellung: „Unter Verrückten sagt man Du“

24.10.2024 |
17:30 bis 19:00

Plötzlich blieb der Schlaf weg, die Gedanken kreisten unentwegt und das Herz raste – für Lea De Gregorio war klar: Ich brauche Hilfe. Hilfe, die sie sich von verschiedenen stationären Aufenthalten in psychiatrischen Einrichtungen versprach. Doch dort stieß sie auf erhebliche Missstände, das Gefühl der Entmündigung und einer Willkür in der Diagnosefindung. Über ihre Erfahrungen mit psychiatrischen Einrichtungen hat Lea De Gregorio das Buch „Unter Verrückten sagt man Du“ verfasst. Auf Einladung von Prof. Dr. Uwe Gonther, Ärztlicher Direktor und Chefarzt desAMEOS Klinikums Bremen, stellt die Journalistin und Autorin ihr Buch hier am 24.10.2024 vor. 

„Lea De Gregorio stellt wichtige und richtige Ansprüche an die stationäre psychiatrische Versorgung, an denen wir uns gerne messen lassen möchten“, erklärt Prof. Dr. Uwe Gonther, Ärztlicher Direktor und Chefarzt des AMEOS Klinikums Bremen das Interesse an einer Begegnung mit der Autorin. Wichtig sei es, miteinander in den Diskurs zu gehen und gemeinsam mit Interessierten und Betroffenen abzugleichen, wie psychiatrische Versorgung im Idealfall aussieht und wo sie jetzt gerade steht, so Prof. Gonther. Ein Austausch, den sich Lea De Gregorio in ihrem Buch ausdrücklich wünscht, da ihrer Ansicht nach auch im Klinikalltag zu viel über, statt mit den Patientinnen und Patienten gesprochen wird. 

Die Autorin setzt sich in ihrem Buch sehr differenziert mit Psychiatrien auseinander und stellt dabei nicht nur ihre eigenen, ganz persönlichen Erfahrungen dar, sondern beleuchtet auch Aspekte wie Feminismus, Selbstermächtigung und die Einbeziehungen erfahrener Personen in der Behandlung. Immer wieder wird dabei ihr kulturwissenschaftlicher und journalistischer Bildungshintergrund deutlich. Diagnosen und Behandlungsansätze hinterfragt sie dabei ebenso wie die fehlende Berücksichtigung der individuellen Lebenswelten der Patientinnen und Patienten. „Lea De Gregorio kritisiert psychiatrische Einrichtungen historisch hergeleitet und fachlich fundiert. Sie zeigt die Schwachstellen der aktuellen psychiatrischen Versorgung auf, ohne dabei ins ‚Meckern‘ zu verfallen“, so Prof. Gonther. Dies mache sie zu einer spannenden Gesprächspartnerin, betont der Mediziner. 

Die Lesung am 24.10.2024 um 17:30 Uhr am AMEOS Klinikum Bremen, Bewegungszentrum, Rockwinkeler Landstraße 110, 28325 Bremen, steht allen Interessierten, Betroffenen, Angehörigen sowie Fachkräften offen. Die Teilnahme ist kostenfrei möglich. Um Voranmeldung unter der Telefonnummer 0421 4289 201 oder per Mail an Claudia.Gerber@ameos.de wird gebeten.

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